Willkür1

11.8.2004
Hannelore Kloß
Mitglied des Beirats der Ev. Kirchengemeinde Bohnsdorf

Information des Beirats über die Entlassung von Herrn Kroschel aus dem Ältestenamt

Am 6.2.2004 fand die letzte Beratung des Gemeindebeirats statt.
Einziger Tagesordnungspunkt war die Mitteilung, das Gemeinderatsmitglied "Helmut Kroschel" aus dem Ältestenamt abzuberufen.
Vorausgegangen war eine Abwahl als GKR-Vorsitzender.

Am 6.2. waren anwesend Herr Pastor Kastner, Herr Hans Behrendt als GKR-Vorsitzender und mindestens 8 Beiratsmitglieder.

Wir waren sehr interessiert an den Argumenten, die diesen Schritt der Abberufung begründen sollten, da wir vor einem halben Jahr die sehr unkorrekte Entfernung unserer ehemaligen Küsterin Frau Hauck aus dem Beirat miterlebt hatten,
bei der die sich ergebenen Widersprüche nicht aufgelöst werden konnten.
Wir stellten verwundert fest, daß Herr Kroschel nicht anwesend war, um persönlich zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfe Stellung zu nehmen.
Das Gespräch lief darauf hinaus, daß die Beiratsmitglieder der Meinung waren, daß Herr Kroschel in seiner Amtszeit sehr aktiv und intensiv gearbeitet hat und die Gemeinde ihm viel zu verdanken hatte.

Worauf Herr Behrendt einwarf:

Es gab in den 50er und 60er Jahren Menschen, die auch sagten, nicht alles was Hitler getan hat, wäre schlecht!

Man sah, wie in der Runde allen der Atem stockte nach dieser Aussage.
- Alle Ostdeutschen sind so gebildet, daß sie wissen, daß die Autobahnen strategische Vorbereitungen für den 2. Weltkrieg waren ... -

An eine vernünftige Aussprache war jetzt nicht mehr zu denken.
Der Vorschlag, Herrn Kroschel noch ein halbes Jahr bis zum Ende der Wahlperiode im Amt zu lassen, wurde von allen Beiratsmitgliedern unterstrichen.

Im Fazit sind die meisten Beiratsmitglieder nach dieser Veranstaltung endgültig verärgert und erwägen ernsthaft unter solchen Bedingungen nicht mehr mitzuarbeiten.